Mit 4 Kindern durch Skandinavien

Mit einem alten VW LT35, Baujahr 2002 und ehemaliger Truppenwgen der Polizei starten wir im Juni 2022 in Rostock. In den Bus wurden vorher drei Liegeflächen und eine sehr kleine Küche eingebaut. Außerdem bekam er einen neuen Fußboden, Drehsitze, einen Dachträger und eine Leiter.

Beim Warten auf die Fähre nach Trelleborg im Überseehafen Rostock wirkt unser LT sehr klein neben den breiten Wohnmobilen, in denen die Anzahl der Reisenden deutlich niedriger aber das Durchschnittsalter deutlich höher liegt als bei uns. Dabei sollen in ihm die kommenden 8 Wochen 4 Kinder (6, 8, 12, 14 Jahre alt) und zwei Eltern leben.

SCHWEDEN

Nach der nächtlichen Ankunft in Schweden fahren wir auf der Strecke Richtung Ystad bis Beddingestrand, stellen uns direkt an den Strand und schlafen das erste Mal im Bus. Der Vollmond beoachtet das Chaos beim Bettenbauen um Mitternacht. Lege mich auf den Beifahrersitz und denke, wir haben zuviel Gepäck mit. Hier gibt es Hühnergötter wie Sand am Meer und Kormorane.

Nach zwei Stunden Fahrt entlang der Küste stehen wir bei Maglehem/Rigelejestrand auf einem Zeltplatz. Der weiße Sandstrand erscheint endlos. Das Wasser ist klar und hat 9°C. Wir testen das erste Mal das Dachzelt und den Kanonenofen.

Der Kanonenofen funktioniert ausgezeichnet, benötigt wenig Holz und ist schnell. Den Ruß am Topf sollte man jedoch nicht in der Spüle abwaschen, sondern besser mit Gras abwischen und alles, was nicht abgeht dranlassen.

Schlafen zwei Personen im Dachzelt, so mindert sich für die anderen vier das Sardinengefühl beim Schlafen im Bus. Das Dachzelt ist das preiswerteste Zweimann-Kuppelzelt, das ich finden konnte. Wir stellen es auf die Bootsbauplatte (2,5m x 1,6m), die auf dem Dachträger montiert ist.

Frühstück am Strand, baden, spielen, die beiden 10 Liter-Wassserkanister mit schwedischem Wasser füllen und 2 Stunden Autofahrt Richtung Kalmar nach Lindö. Hier gibt es ein kleines Naturreservat mit Felsen, Märchenwald, Vogelschutzhütte, Bunkern, Feuerstelle und Steinpilzen im Juni.

Nach der Wanderung kochen wir Reis mit Pilzen überm Feuer als plötzlich 4 Jungbullen neben uns stehen. Der Schreck ist bei den kleinen besonders groß. Wir bewaffnen uns mit Stöckern und nach einer Weile das Nachdenkens springen die Bullen davon.

Längere Fahrt nach Vallehorva an eine wunderschöne Badestelle am Gotemar-See. Die Blaubeeren sind zwar noch nicht reif, aber die Barsche beißen und es gibt einen Badesteg, einen Sprungturm und weißgraurosa Flechtenteppiche. Am nächsten Morgen baden und angeln bei Sonnenschein und 22°C.

Die mittlere Liegefläche ist zu tief. Wir fahren zum Baumarkt, kaufen zwei Kanthölzer und setzen sie 8 cm höher. So haben die darunter liegenden mehr Platz nach oben. Dann gehts weiter zum Stendörren-Naturreservat. Eine traumhafte kleine Insellandschaft mit Wegen und Brücken.

Zufällig ist gerade 50-jähriges Jubileum und es gibt ein kleines Volksfest mit Hamburgern, Heringsburgern, Jubileumstorte, Bühnenprogramm, Kajaktouren, Ausstellungen und Aktivitäten für Kinder. Das Naturum ist klein aber sehr schön. Den Hamburger am Stand zahlt man hier mit Karte. Ein gelassenes, ruhiges, familienfreundliches und gut organisiertes Fest. Wir fühlen uns sehr wohl.

Nach dem Fest und drei Stunden Autofahrt stehen wir auf dem Zeltplatz nahe des Fähranlegers in Kappelskär. Wir schlafen hier, um morgen rechtzeitig in die Finnlines nach Naantali einzuchecken.

Die Fährüberfahrt durch die Schären mit Zwischenstop in Langnäs, zwei ausgiebigen Büfettmahlzeiten und Fassbier auf dem Deck war eindrucksvoll. Sonnenschein und eine herrliche Aussicht.

Die KISS-Trucker, die die Bühnenutensilien der Band für den Auftritt am 20.Juni nach Helsinki fahren, erzählen mir, um welchen Betrag der Preis einer Gibson-Gitarre steigt, wenn ein Bandmitglied auf ihr unterschrieben hat.

Finnland

Die Suche nach einem geeigneten Stellplatz nach der Ankunft in Naantali ist nicht einfach. Wir finden jedoch nach längerem Herumirren einen Platz unterhalb der Stadt Rauma in Phyraanta.

Es wird immer klarer, warum der Bus so vollgestopft wirkt. Weil er vollgestopft ist. Mit Kinderbüchern, Kartons mit Gesellschaftsspielen, zusätzlichen Decken, Spielzeug, Schüsseln etc.. Das nimmt alles Platz weg, wird nicht gebraucht und führt dazu, dass man viel räumen muss. Bei der nächsten Reise wird weniger mitgenommen.

Am nächsten Tag fahren wir nach Rauma. Wir sehen uns das Weltkulturerbe an – lange Holzhäuserreihen auf Steinfundamenten. Einen Bäcker zum Frühstücken suchen wir vergeblich. Auf dem Markt gibt es Erdbeeren, Kartoffeln und eingelegte Gurken. Letztendlich landen wir auf dem Parkplatz eines Supermarktes und essen hier Frühstück.

Den Zeltplatz, der auf unserer Karte auf der Strecke nach Tampere eingezeichnet ist, gibt es nicht. Beim Eisessen treffen wir eine Schweizerin, die hier im Sommer lebt und eine Motoradgang. Nach längerer Suche finden wir einen schönen Platz am See in Vammala. Das Wasser strömt hier von See zu See. Beeindruckend. In der Grillkota grillen wir Schweinelachse und Gemüse und quatschen bis spät.

Es wird jetzt schon kaum dunkel. Die Mitternachtssonne rückt näher. Schlafe heute das erste Mal auf der obersten Liegefläche. Die Höhe genügt gerade zum Umdrehen. Die Schlafplätze wechseln.

Telefon und Fotoapparat laden wir an einer kleinen Batterie auf, die wir wiederum mit einem zusammenklappbaren Solarmodul aufladen oder am Zigarettenanzünder.

Als wir in Rantapirtti (Kievari Rantapirtti) auf dem Campingplatz ankommen, ist kein Mensch zu sehen. Wir finden dann doch den Platzwart, der uns erklärt, dass es seit gestern an Gnitzen und Mücken wimmelt. Er empfielt uns den Thermacell, den er selbst am Gürtel trägt. Ein mit Gas betriebener Giftzerstäuber, der Mücken fernhalten soll. Ich stehe mit kurzer Hose und Sandalen ohne Socken vor ihm und unterhalte mich. Die kommende Woche werde ich darunter leiden.

Wir mieten eine Blockhütte, weil wir mal anders schlafen wollen. Direkt am See mit Feuerstelle vor der Terasse. Herrlich, wenn die Mücken nicht wären. Dichte den Kamin mit einem Moskitonetz ab, doch sie kommen trotzdem rein. Wir kochen wieder überm Feuer, lassen die Kinder allein im Haus und gehen in die Rallye-Kneipe. Auf dem Campingpaltz sind wir die einzigen Gäste. In der Kneipe sitzt noch ein weiteres Pärchen.

Der Chef ist Musiker und Rallye-Spezialist. Wir unterhalten uns lange mit ihm. Jedes Rennen wird hier life gesehen. Es gibt einen riesigen Tisch mit den Pokalen vor einer Wand mit sämtlichen Fahrern und Gewinnern. Nach Eishockey ist Ralley der populärste Sport in Finnland.

Es gibt finnisches und NewYorker Bier vom Faß, schöne Bilder von Lilli Salminen und keine Mücken.

Wir sind alle zerstochen und haben kaum geschlafen. Fahren noch eine Runde Kanu auf dem schönen See. Man kann von hier aus ausgedehnte Kanu-Touren starten. Mitten auf dem See sind auch Mücken. Wir fahren dann doch, anders als geplant, weiter nach Jyväskyla.

In Lappland soll es noch mehr Mücken geben. Da wollen wir hin.

In Jyväskyla packen wir ein großes Paket mit Dingen, die wir nicht brauchen und schicken es für 60€ nach Deutschland. Wir sehen uns die Stadt und die Menschen an, essen Burger und Eis und fahren weiter Richtung Mikkeli.

Auf dem Weg kommen wir an einem wunderschönen doch geschlossenen Campingplatz vorbei und auch der nächste Campingplatz wirkt wie ausgestorben. Lediglich ein Wohnmobil kommt abends noch zu uns.

Der Platz liegt direkt am See, hat eine Sauna und einen Minigolf-Platz, wie viele Campingplätze hier. Doch sind die Minigolf-Plätze nicht gepflegt und wirken unbenutzt.

Vieles in Finnland scheint dem Verfall preisgegeben zu werden. Man baut etwas neues daneben, lässt jedoch das Alte stehen. Vielleicht liegt das auch an der Virus-Angst der letzten beiden Jahre.

Am kommenden Tag fahren wir weiter und kommen am Museum für mechanische Musik in Varkaus vorbei. Deutsche Ingenieurskunst brachte in der Vergangenheit kleine, große und riesige Musikmaschinen hervor, die hier ausgestellt sind. Grammophone, klingende Schrankwände und eine ausgesprochen informative und kurzweilige Führung vom Sohn des Gründers und einer jungen Finnin machen den Besuch zu einem nachhaltigen Erlebnis. Der Gründer Jürgen Kempf (1943-2019) hat auch gemalt und seine Bilder hängen hier zwischen den Instrumenten. Einen kleinen gerahmten Nachdruck kaufe ich als Deko fürs Auto.

In Ovari am Linnansaaren Nationalpark gefällt es uns nicht. Hier ist alles auf Tourismus ausgelegt. Man kann mit einem Schnellboot zu einer Insel fahren und die Saimaa-Robben beobachten. Im Hafen fahren schon viele Finnen in Erwartung des großen Mitsommerfestes mit ihren Motorbooten herum.

Wir sind müde, stellen uns einfach auf einen Stellplatz und trinken etwas in der Gaststätte.

Die Kinder machen bis jetzt die Autofahrten von 2-3 Stunden gut mit. Heute nacht schlafen drei Kinder im Dachzelt.

Es geht nun weiter ins kärgere Ost- und Nordfinnland.

Mitsommer verbringen wir im Kolovesi-Nationalpark. Für ausgedehnte Kanutouren wie geschaffen. Wir verweilen an einem schönen Steg. Baden, grillen, angeln, liegen rum. Vorher hatten wir versucht, eine zum Zelten geeignete Stelle zu finden. Dazu fuhren wir auf einem recht anspruchsvollen Waldweg, mussten eine umgestürzte Birke aus dem Weg sägen und kamen dann an eine sehr naturnahe, aber nicht zum Zelten geeignete Stelle. Kehrten also wieder um.

Ich unterhalte mich am Abend mit einem jungen Finnen und frage ihn unter anderem nach seinem Verhältnis zu Russland. Als Menschen mag er die Russen, als Nation eher nicht. Das liegt sicher auch an der finnischen Geschichte.

Er empfielt mir die Rettki-Karta für die Suche nach Plätzen zum Übernachten. Öffentliche Saunen sind dort ebenfalls verzeichnet.

Nach bestimmt 2 Stunden, es ist bereits Mitternacht, steigt er in sein Kajak und fährt los. Er will die Nacht durchpaddeln und am Tag schlafen.

Wir schlafen alle 6 im Bus.

Ein Schwalbenschwanz begrüßt uns am Morgen auf dem Steg. Baden und weiter gehts zum Koli-Nationalpark.

Auf dem Weg kommen wir an einer Rally-Strecke vorbei. Alte Käfer ragen aus der Erde. Wir fahren zum Zeltplatz direkt am Pielinen-See und stellen uns zwischen die Kiefern. 28°C und Sonne pur. Wir baden und kochen. Das Wasser ist recht kühl.

Am Horizont das Farbenspiel hinter dem riesigen See, die kleine Meerjungfrau, Musik und Stimmen aus der Ferne von einer Mitsommer-Party.

Ukka Koli, Akka Koli. Endlose Insellandschaft auf der einen Seite. Endlose Wälder auf der anderen. Das Nationalsymbol der Finnen. Hier muss jeder Finne einmal gewesen sein. Viele Künstler wurden durch die Aussicht inspiriert.

Wir fahren am Nachmittag weiter zum Eva Ryynänen-Museum nach Paateri. Da fehlen mir die Worte. Eine Künstlerin, eine Handwerkerin, die aus riesigen russischen Kiefernstämmen Schönheit erschaffen hat.

19:30 Uhr. Die Kinder baden in der Sonne an der Badestelle in Vuonislahti. Wir fahren noch 2 Stunden nach Norden.

Dann stehen wir im Naturreservat Jonkeri nahe der Grenze zu Russland.

Hier (Jonkerin Lähtöpaikka) gibt es eine Grillkota, einen Unterstand mit Brennholz, Trockentoilette und zwei Schlafhütten. Die finnische Regierung schafft diese Plätze und hält sie instant. Die Finnen leben viel näher an der Natur als wir Deutsche gegenwärtig. Wir hatten früher auch mal ein andere Naturverständnis.

Der Jongunjo fließt hier aus dem Juurikkalahti und es gibt viele Barsche. Sie sind hier dunkler als bei uns. Fange für die Kinder einige Fische, die sie in Eimer setzen und wieder freilassen.

Die beiden großen schreien sich hier inmitten der Natur ab und zu mal an. Es gibt wieder viele Mücken, Gnitzen und Bremsen. Vielleicht kauf ich doch noch den Thermocell.

Schlafe am Feuer in der Grillkota. Die anderen schlafen im Bus. Am nächsten Morgen gibt es in Butter gebratene Barsche und wir schwimmen gegen die Strömung.

Hier könnte ich noch eine Nacht bleiben. Doch die anderen wollen weiter.

In Kuhmo kaufen wir im S-Markt zwei Dosenbier für3-4€ das Stück, Gemüse und Fleisch zum Abendbrot, einen Thermocell und natürlich Eis.

Im sehr informativen und kostenfreien Naturkundemuseum finden wir unser nächstes Reiseziel, Yli-Vuokki. Die Suche zieht sich jedoch etwas hin. Es ist nicht alles eindeutig oder teilweise auch gar nicht ausgeschildert. Nach einem Badezwischenstop am Kevättijärvi parken wir direkt vor einer offenen Kaminterasse, machen Feuer und kochen. Der Thermocell vertreibt tatsächlich sämtliche Mücken, zumindest heute.

Das Wasser stürzt hier tosend vom Saarijärvi zum Rantajärvi. Wir erkunden die Gegend und schlafen im Bus und im Dachzelt beim Rauschen des Wassers.

Wir besuchen das Winterkriegs-Museum und halten an einem Naturpfad neben der Straße mit zwei Aussichtstürmen. Hier treffen wir tatsächlich jemanden. Ein Pärchen aus Ungarn mit einem Hund und einem alten Kia-Transporter. Sie empfehlen uns Albanien für die nächste Reise.

Den größten Teil der Zeit fahren wir allein auf der Straße. Alle 20 km kommt mal ein Auto entgegen. Vereinzelt Fahrradfahrer. Wir fragen uns, wo sie denn mit dem Fahrrad hin fahren. Es gibt nur einzelne Gehöfte.

Die ersten Rentiere laufen auf der Straße.

Im Hossa-Nationalpark stellen wir uns auf den Platz Pitka Hoilua am See mit Sandstrand. Baden, Ruderboot fahren, kochen, angeln.

Dann gehts auf einen Rundweg mit Hängebrücke. Unsere erste längere Wanderung über Stock und Stein. Die Strecke ist mit 5 km angegeben, kommt uns aber doppelt so lang vor. Wir brauchen 5,5 Stunden. Es ist heiß und die Bremsen schwirren bevorzugt um die Köpfe der Kinder.

Danach sind wir müde, fahren nach Kuusamo und wollen etwas essen. Am liebsten etwas typisch finnisches – so meine Idee. Es gibt aber nur Pizza oder Döner. Ich spreche eine Passantin an und sie empfielt uns ein Restaurant in Ruka, in dem es Rentierburger geben soll.

Kuusamo gefällt uns. Es fahren Minderjährige mit Trekkern herum und die Straßen sind geschmückt. Doch der Hunger treibt uns weiter. Die Passantin hat uns jedoch in ein Hotel-Restaurant eines Ski-Resorts geschickt. Das war nun alles andere als typisch finnisch. Es gab auch keine Rentierburger.

Wir aßen trotzdem für 140 € Hamburger. Meine Idee hatten wir also optimal umgesetzt.

Sogar noch nachts im Bus beschäftigt mich die Tatsache, wie der Versuch der Umsetzung einer Idee zum vollkommenen Gegenteil führen kann.

Im Oulanka-Nationalpark stellen wir uns auf einen Parkplatz neben den Stromschnellen des Oulankajoki. Beim morgendlichen Angeln am Fluß überquert eine Rentierfamilie direkt neben mir den Fluß. Angst vor Menschen scheint den vollkommen tiefenentspannten Tieren vollkommen fremd.

Am Parplatz stehen Kanus mit einer Telefonnummer drauf. Ich rufe an. 240 € für 2 Canadier mit Rücktransport für den Tag erscheinen mir zu viel, doch ich denke, das ist der normale Preis hier. Wir machen die sehr schöne Tour mit Stromschnellen und vielen Sandstränden zum Anlegen und Baden. Nur die beiden großen Kinder mussten sich mal wieder lautstark fetzen. Es stellt sich heraus, dass der Preis viel zu hoch war. Der zweite Fehlgriff innerhalb kurzer Zeit. Was solls. Ab auf den Oulanke-Campingplatz, duschen und Nichtstun.

Es ist ungewöhnlich heiß hier oben. Ende Juni und dicht am Polarkreis. 27°C.

Wir kaufen in Kemijärvi ein, essen Pizza und baden an der Badestelle. Der Ort ist nördlich trist aber die zahlreichen Kinder, die mit Fahrädern zur Badestelle kommen, haben Spaß. Dann fahren wir nach Pyhäjärvi in der Nähe vom Pyhä-Ski Resort und schlafen das erste Mal im Baumwollzelt. Das Zelt ist absolut mückenfrei im Gegensatz zum Bus und es würden noch zwei weitere Personen hineinpassen.

Das kleine Naturmuseum mit einheimischen Tieren und Bildern des samischen Künstlers Andreas Alariesta und das Goldmuseum in Tankavaara sind sehenswert. Die Goldsuche der Massen von damals ist vielleicht vergleichbar mit dem Profitstreben der Massen von heute.

Unendliche Berg-Wald-Landschaft am Aussichtspunkt Kaunispäa. Dann 40 km Schotterpiste in den Urho-Nationalpark. Eine Herausforderung. Auf der Fahrt entsteht etwas Angst vor Bären und dem Alleinsein in der Wildnis, doch am Ende der Strecke am Aittajärvi stehen tatsächlich einige Autos.

Die Finnen gehen über mehrere Tage in den Wald. Wir treffen eine Mutter mit ihrer Tochter, die mit Zelt und Outdoor-Ausrüstung unterwegs sind.

Wir kochen Fleisch mit Kartoffeln und schlafen bei Gewitter mit zahlreichen Mücken im Auto. Irgendwo kommen sie hinein.

Zum Frühstück gibt es nach dem Baden gegrillte Äsche aus dem Suomujoki.

In Inari kaufen wir ein, fahren weiter auf der 971 Richtung norwegische Grenze und stellen uns an einen glasklaren See mit schlammigem Grund direkt neben der Straße. Die Bremsen und Mücken quälen trotz Thermocell. Wir kochen und wollen am nächsten Tag über die Grenze und ans Meer. Auch in der Hoffnung, die Insekten los zu werden.

NORWEGEN

Fortsetzung folgt